Was ist Konstruktivismus?

Nach Watzlawick ist die Wirklichkeit immer eine Konstruktion und der Grad der Intersubjektivierbarkeit ist verschieden. Egal ob in der Pädagogik, in der Psychotherapie, im Bildungswesen oder im Coaching – überall dort, wo es menschelt, kommen wir mit dem Konstruktivismus in Berührung. Werfen wir also einen genaueren Blick auf die Ideen dieses Ansatzes.
„Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“ (Arthur Schopenhauer)

Wirklichkeit – ein Konstruktionsprozess

Der Konstruktivismus ist eine wichtige Strömung in der Psychologie. Seine Vertreter nehmen an, dass jeder Mensch seine eigene Wirklichkeit erschafft – bzw. konstruiert. Die einzelne Person nimmt die sie umgebenden Ereignisse mit ihren Sinnesorganen (Augen, Ohren etc.) wahr. Daraus formt sie anschließend ihre eigene Realität. Ganz besonders ausschlaggebend sind bei der Konstruktion von Realität das Vorwissen und die Erfahrungen eines Menschen.

Wichtige Vertreter des Konstruktivismus sind Jean Piaget (1896 – 1980) und Paul Watzlawick (1921 – 2007).

Kersten Reich vertritt die Strömung des interaktionistischen Konstruktivismus. Jeder Mensch rekonstruiert (entdeckt), konstruiert (erfindet) und dekonstruiert (kritisiert) die Welt. Wie der Mensch das macht, ist abhängig von der Person selbst (subjektiver Eigenanteil) und von seinem Umfeld (soziokultureller Anteil).

Sie beeinflussen demnach selbst, wie Sie Ihre Umgebung wahrnehmen – ja, und auch wie bzw. ob Ihre Lernprozesse fruchtbar werden. Deswegen ist es wichtig, dass Sie Ihre Lernprozesse selbst steuern. Im Grunde wissen Sie am besten, wann, wie und wo Sie am effektivsten lernen.